Abgesehen vom FCI-Standard habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, das jeder Eurasier ein Unikat ist. Natürlich kann man bezüglich Körperbau, Fell und Farbe nach dem Standard gehen, aber dadurch, dass hier drei verschiedene Rassen vermischt sind, ist das Wesen eines jeden Eurasiers einzigartig und man kann es nicht generalisieren.


Die Eurasierzüchter sind bemüht die Welpen bestmöglich zu sozialisieren. Wenn die Welpen dann in ihre neue Familie kommen, kommt es auf den Besitzer an was nun aus dem Hund wird. Man darf auf keinen Fall einem kleinen, süßen Eurasierwelpen Dinge erlauben, die man ihm im Erwachsenenalter nicht mehr erlauben würde. Dieser Hund merkt sich alles und hat auch seinen eigenen Kopf. Ich würde jedem neuen Eurasierbesitzer dringend raten eine gute Hundeschule zu besuchen. Ich selber war mit Luna 2,5 Jahre und habe mit ihr neben Unterordnung auch Breitensport gemacht.

Ein Eurasier ist auf keinen Fall ein Hund der "sich selbst erzieht" wie mancherorts behauptet wird, eher erzieht er seinen Besitzer. Ein Eurasier ist auch nicht "erziehungsresistent" wie ich auch schon gehört habe. Ein Eurasier lässt sich mit viel Liebe und Konsequenz sehr gut erziehen. Ich kenne einige Eurasierrüden die sehr gut von läufigen Hünndinnen abrufbar sind. Und das ist in meinen Augen eine beachtliche Leistung!


Der Eursier ist sehr auf "seinen Menschen" fixiert. Man darf ihn keinesfalls viele Stunden am Tag alleine lassen. Er braucht die Beziehnung zu seinem Besitzer wie das tägliche Futter. Wie der Name Begleithund schon sagt ist der Eurasier ein Beleiter, der nichts lieber tut als seinen Menschen durchs Leben zu begleiten - egal wohin!

 

Was ich an meinen Eurasiern so schätze ist, dass sie so vielseitig ist. Ich gehe mit meinen Hündinnen schwimmen, wandern, laufen, sie haben gelernt den Roller zu ziehen, wir gehen zu Dogtrekkingveranstaltungen...und überall machen sie gerne mit. Sie können mir aber auch sehr nachdrücklich zeigen wenn ihnen etwas nicht gefällt. Können wir mal einen Tag nicht so recht hinaus, ist es ihnen auch recht und sie nerven nicht. Sie sind meine ständigen Begleiterinnen bei Besuchen oder beim Einkaufen. Gehe ich in ein Restaurant liegen sie ruhig neben dem Tisch und warten bis ich fertig bin.

Wenn man einen Eurasier wirklich konsequent erzieht, hat man einen treuen Gefährten auf den man sich verlassen kann und mit dem man sehr viel Freude hat.

Es gibt zwei gute Bücher über den Eurasier, die ich empfehlen kann:

 

"Eurasier heute" von Annelie Feder

"Der Eurasier" vom Begründer der Rasse, Eduard Wipfel

FCI - Standard Nr. 291/ 16. 6. 1999/ D

 

Klassifikation FCI: Gruppe 5 Spitze und Hunde von Urtyp. Sektion 5 Asiatische Spitze und verwandte Rassen.

 

Verwendung: Begleithund

 

Kurzer geschichtlicher Abriss: 1960 entstand durch Kreuzung von Chow-Chow und Wolfsspitz eine Hunderasse, die zunächst "Wolfs-Chow" genannt wurde und nach der Einkreuzung des Samojeden 1973 in "Eurasier" umbenannt und von der FCI anerkannt wurde.

 

Allgemeines Erscheinungsbild: Harmonisch aufgebauter, mittelgroßer, spitzartiger Hund mit Stehohren in verschiedenen Farbschlägen, mit einer einer Haarlänge die die Propotionen des Körpers noch erahnen lässt, mittelschwerer Knochenbau.

 

Wichtige Proportionen: Die Rupflänge beträgt etwas mehr als die Widerristhöhe. Das VErhältnis zwischen Länge des Fanges und Länge des Hirnschädels ist annähernd gleich.

 

Verhalten/Charakter (Wesen): Selbstbewusst, ruhig, ausgeglichen mit hoher Reizschwelle, wach und aufmerksam ohne lautfreudig zu sein; mit stark ausgeprägter Bindung an seine Familie; Fremden gegenüber zurückhaltend, ohne aggressiv zu sein. Zur Vollen Ausbildung dieser Merkmale braucht der Eurasier ständigen engen häuslichen Kontakt zu seiner Familie und eine verständnisvolle, jedoch konsequente Erziehung.

 

 

Kopf: Harmonischer, nicht zu breiter Schädel, Kopfform von oben und von der Seite gesehen keilförmig, Nasenrücken und Hirnschädel parallel.

 

Oberkopf:
Schädel : Flache Stirnpartie mit gut erkennbarer Stirnfurche; ausgeprägter Hinterhauptstachel.
Stop : Wenig ausgeprägt.

 

Gesichtsschädel:
Nase : Mittelgross, Nasenschwamm schwarz pigmentiert.
Fang : Weder zu grob noch zu spitz; sich nach vorn bis zum Nasenschwamm verjüngend; gerader Nasenrücken und gerade Unterkieferäste.
Lefzen : Lippenränder straff und schwarz pigmentiert.
Kiefer / Zähne : Kiefer kräftig; breiter Unterkieferbogen. Kräftiges, vollständiges Gebiss (42 Zähne gemäss der Zahnformel); Zahnschluss entweder Schere oder Zange; obere Schneidezähne greifen entweder eng über untere Schneidezähne oder aufeinander; Prämolaren und Molaren in einer Linie ohne Lücken; alle Zähne senkrecht im Kiefer stehend.
Backen : Wenig betont.
Augen : Dunkel, mittelgross, nicht zu tiefliegend oder hervorquellend; leicht schräg gestellte Lidspalten; Lidränder schwarz pigmentiert und straff anliegend.
Ohren : Ca. eine Ohrbasisbreite voneinander angesetzt; mittelgross und dreieckig; Stehohr mit leicht abgerundeten Spitzen. Ohrenspitzen und Mittelpunkt des Stirnabsatzes bilden ein nahezu gleichseitiges Dreieck.

 

Hals: Von mittlerer Länge, in Harmonie zum Gesamtbild, gut bemuskelt; straff anliegende Kehlhaut. Fliessender Übergang zum Körper.

 

Körper: Kräftiger, nicht zu kurzer Rumpf.
Widerrist : Betont.
Rücken : Fest und gerade; sehr gut bemuskelt.
Lenden : Von gute Länge und Breite, sehr gut bemuskelt.
Kruppe : Gerade, breit und kräftig.
Brust : Bis zu den Ellenbogen reichend; mit ovaler Rippenwölbung; gut entwickelte Vorbrust, ohne jedoch betont zu sein; langes, weit nach hinten reichendes Brustbein.
Untere Linie : Leicht aufgezogen.

 

Rute: Mit geradem Ansatz, rund und fest, von guter Dicke, sich dem Ende zu verjüngend; buschig behaart, aufliegend -nach vorn über den Rücken oder leicht seitwärts gebogen oder gerollt getragen; hängend bis zum Sprunggelenk reichend.

 

Gliedmaßen

Vorderhand:
Allgemeines : Von vorne gesehen gerade und parallel gestellt; von der Seite betrachtet mässig gewinkelt; Ober- und Unterarm fast von gleicher Länge.
Schultern : Gut bemuskelt, Schulterblatt etwas schräg liegend.
Oberarm : Mittellang und gut bemuskelt.
Ellenbogen : Am Brustkorb anliegend.
Unterarm : Mittellang; gut bemuskelt.
Vorderfußwurzelgelenk : Kräftig.
Vordermittelfuß : Mittellang; von vorne gesehen völlig gerade; von der Seite gesehen leicht nach vorne gerichtet.
Vorderpfoten : Oval; eng aneinanderliegende, mässig aufgewölbte Zehen; kräftige, dunkel pigmentierte Krallen; feste, gut gepolsterte, schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.

 

Hinterhand:
Allgemeines : Von hinten gesehen gerade und parallel gestellt, von der Seite betrachtet mässig gewinkelt. Ober- und Unterschenkel fast von gleicher Länge.
Becken : Leicht schräggelagert.
Oberschenkel : Mittellang und stark bemuskelt.
Knie : Stabil, nicht zu stark geöffnet.
Unterschenkel : Mittellang, gut bemuskelt.
Sprunggelenk : Nicht zu tief angesetzt, stabil, weder einwärts noch auswärts gerichtet.
Hintermittelfub : Gut lang und breit; von der Seite betrachtet senkrecht gestellt.
Hinterpfoten : Oval, geschlossen, mässig aufgewölbt; kräftige, dunkel pigmentierte Zehennägel; feste, gut gepolsterte, schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.

 

Gangwerk: Raumgreifend, mit viel Schub und gutem Vortritt.

 

Haut: Straff; pigmentiert.

 

Haarkleid

 

Haar: Am ganzen Körper dichte Unterwolle und mittellanges, lose anliegendes Grannenhaar; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe kurzhaarig; Rute, Rückseite der Vorderläufe (Fahnen) und Hinterläufe (Hosen) mit langen Haaren besetzt. Behaarung am Hals nur mässig länger als am Körper, keine Mähne bildend.

 

Farbe: Alle Farben und Farbkombinationen sind zugelassen, ausgenommen reinweiss, weissgescheckt und leberfarbig.

 

Größe und Gewicht:
Widerristhöhe : Rüden : 52 - 60 cm,
Hündinnen : 48 - 56 cm.

Gewicht : Rüden : 23 - 32 kg,
Hündinnen : 18 - 26 kg.

Massgebend ist die Ausgewogenheit der Proportionen, doch sind die anzustrebenden Idealwerte die mittleren Grössen- und Gewichtsangaben :

Widerristhöhe : Rüden : 56 cm,
Hündinnen : 52 cm.
Gewicht : Rüden : 26 kg,
Hündinnen : 22 kg.

 

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

 

Ausschließende Fehler:
· Mangelndes Geschlechtsgepräge.
· Fehlen eines Schneide-oder Fangszahns, auch mehrerer; Fehlen eines oder mehrerer Prämolaren 3 oder 4 sowie eines oder mehrerer Molaren 1 oder 2; Gebissanomalien.
· Ektropium, Entropium; zu tief liegende oder zu kleine Augen.
· Distichiasis (Wimpern in doppelter Reihe angelegt).
· Kippohren, Hängeohren.
· Knickrute.
· Starke Pigmentverluste.
· Ängstlichkeit, Scheuheit, übersteigertes Misstrauen.
· Aggressivität.

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.